Der Weihnachtsstern
(Schreiner's Weihnachtskurzprosa, veröffentlicht auf IBC.Info Blog.)
Während ein Großteil der Langenegger Mitbürger am Hl. Abend der Christmette um 23:00 Uhr beiwohnt und von der festlichen Gestaltung des Gottesdienstes, des allseits beliebten Herrn Pfarrers angetan ist, sitze ich einsam, verwirrt und verzweifelt in meinem Wohn–Schlaf-Büro. Als selbsternannter Betrugsaufdecker, Betreiber der Betrugs.Info wird von mir schon erwartet, dass ich auf meinem IBC Laptop für meinen IBC Blog noch eine Weihnachtskurzprosa aus dem Ärmel zaubere.
Eisige Kälte kriecht durch jede Ritze im Raum und neben einem übrig gebliebenen Kontingent an Glühwein - welchen ich von einem befreundeten Gastronomen als Lohn für meine mehr oder weniger erfolgreiche Arbeit bekommen habe, um mich von innen zu erwärmen, gibt es nur noch den Ventilator des Laptops der spärlich Wärme spendet und mit einem leisen Gesäusel die absolute Stille bricht. Angeregt durch den Glühwein kreisen die Gedanken in meinem Kopf und auch alte Erinnerungen werden wach.
Waren das doch Zeiten, wo die Mama mit ihrer Mindestpension noch jedes Jahr Heizöl gekauft hat, noch für den Strom für meine Firma jeden Monat 150 Euro bezahlt hat und es selbstverständlich war, dass ein Elektroofen im „Löubele“ den ganzen Winter hindurch gelaufen ist. Oder auch dieses traditionelle Essen - Weißwürste mit Sauerkraut und Salzkartoffel das es am Klosatag und Hl. Abend immer gegeben hat. Selbst als es ihr nicht mehr so gut ging hat sie in der ungeheizten Küche noch für mich gekocht. Was ich aber bis heute nicht verstehe und ihr auch nicht verzeihen kann ist, dass sie die letzten Jahre lieber der Einladung von Rhoda und Günther gefolgt ist und den Hl. Abend nicht zuhause bei mir verbringen wollte. Schließlich ist doch dieses Weißwurstkochen keine Herausforderung und auch für alte Leute ist es doch wichtig Aufgaben und Strukturen zu haben. Da nehme ich doch gleich noch einen Schluck von dem Glühwein um noch einmal die Finger am Glühweinbecher zu wärmen. Dieser Zimtgeschmack schmeckt wirklich gut – aber eigentlich sollte ich meine Weihnachtsprosa für den IBC.Info Blog doch anfangen. Wärmer wird es zu dem ja auch nicht.
Nach einem weiteren Schluck – da gab es doch diesen Kinder-Katechismus in der Volksschule? Neun lange Jahre hatte der damalige Pfarrer jedes Jahr aufs Neue die Geburt Christi und auch die Geschichte mit den Weisen aus dem Morgenland vorgelesen. Und auch dieser Stern, den Weihnachtsstern dem diese Hirten gefolgt sind. Meine Mama hat an Weihnachten von meiner Schwester auch immer einen roten Weihnachtsstern bekommen. Ich habe ihn aber immer gegen den Willen meiner Mama nach draußen gestellt und ihr gesagt der Weihnachtsstern komme von schlechten Leuten und er bringe nur Unglück ins Haus. Er hat dann auch nie besonders lang gehalten. Ja und dann war noch dieser brutale und paranoide Kerl, der Herodes, angeblich so die Geschichte glaubte er ein Neugeborener könnte ihm seinen Machtanspruch streitig machen und so hat er gleich einen ganzen Jahrgang von Kinder umbringen lassen. „Herodes first“ war offensichtlich das Motto dieses Verrückten. Na, viel scheint sich in den letzten zwei tausend Jahren nicht geändert zu haben. Auch heute gibt es in fernen Landen diesen „Schwachkopf“ der seine Macht gefährdet sieht und mit willkürlichen Embargos Millionen von Menschen zu knechten versucht und tausenden Kinder dringend notwendige Medikament verweigert und damit in den Tod schickt. Shame on you. Bei den drei Weisen aus dem Morgenland die ebenfalls diesem roten Weihnachtsstern gefolgt sind kenne ich mich nicht mehr so genau aus. Vielleicht habe ich in den neun Jahren Volksschule auch nicht so genau aufgepasst. Es ist ja auch mein Schulfreund der Lothar neben mir in der Bank gesessen, der mich immer abgelenkt hat. Aber Einer der Weisen soll ja ganz sicher aus dem Iran angereist sein, ein anderer ist unterwegs in Dubai dazu gestoßen und der Dritte meine ich kam aus Hamburg, soweit ich mich noch erinnern kann. Auch sollen sie Geschenke bei sich gehabt haben. Neben einem Fahrrad soll es einen Samowar und noch einen (Gas)Ofen zum Verschenken gegeben haben. Die eigentlich wertvollen Geschenke wie handgeknüpfte Perserteppiche, aber auch ihr persönliches Hab und Gut, wurde den Weisen unterwegs einfach gestohlen. Dumm gelaufen, wer macht sich auch mit so etwas Kostbarem auf den Weg um es zu verschenken? - Natürlich weckt das Begierlichkeiten - also selber Schuld! Ich gebe ja auch nichts her, selbst dann nicht wenn es die rechtmäßigen Eigentümer zurück haben möchten. Die Andern haben eh schon viel zu viel. Ich quäl mich da mit meinen Pandas durch die Gegend, während andere mit dem dicken Benz mit Stern vorfahren. Eigentlich hätt ich es verdient den Stern zu fahren.
Nun ja, nu ist sie fertig, die Weihnachtsgeschichte. Kurz noch alles in eine grammatikalisch richtige Form bringen, unwesentliches weglöschen und dann hochladen. Puhhh geschafft.
Neuer Glanz für Jupiter (2019-12-25 00:01:04)
Dank Trump’s neuem Iran Embargo und der IRAN-Dubai-HAMBURG Bank-Wäsche, könnte der Jahr für Jahr rotgewordene Stern trotz steigender Bilanzsumme bald zu neuen ungeahnten Höhenflügen starten.
Anmerkung: Da wir glauben die vom Betrugsermittler verfasste kurze Weihnachtsbotschaft sei nur schwer zu verstehen, haben wir uns die Mühe gemacht den kurzen literarischen Text ebenso literarisch zu interpretieren und in eine satirische Form zu bringen. Wir würden es begrüßen, wenn auch andere Leser die vom Betrugsermittler veröffentlichte Weihnachtsbotschaft interpretieren. Wie hinlänglich bekannt sein dürfte steht das Leser Forum der Langenegg.Info jedem zur Verfügung. Die im Beitrag angeführten Namen sind willkürlich gewählt und frei erfunden. Sollten zufällig eine Namensgleichheit mit in Langenegg lebenden Personen bestehen, sind diese zufällig und nicht beabsichtigt. Ebenso gilt für alle im Beitrag angeführten Markennamen, Firmennamen und Warenzeichen: Alle Rechte liegen bei den jeweiligen Inhabern.
Quellangabe: Schreiner's Kurzprosa, erschienen auf IBC.Info/Blog Forum.