100 Jahre Rundfunk in Österreich

 

Die technische Entwicklung des Rundfunks in Österreich in den letzten 100 Jahren war geprägt von bedeutenden Fortschritten und Innovationen, die das Medium nachhaltig verändert haben. Der Rundfunk begann 1924 mit der Gründung der RAVAG und der Ausstrahlung über Lang- und Mittelwellen (LW, MW). Diese frühen Jahre waren von Röhrentechnologie geprägt, die große und komplexe Empfangsgeräte erforderte.

In den 1950er Jahren revolutionierte die Einführung der UKW-Technologie das Radio mit einer deutlich verbesserten Klangqualität und geringerer Störanfälligkeit. Zeitgleich etablierte sich das Fernsehen als neues Medium, das ebenfalls auf Röhren basierte und zunächst nur Schwarz-Weiß-Sendungen ausstrahlte. Die 1960er Jahre brachten schließlich den Farbfernseher.

In den 1980er Jahren eröffnete die Satellitenübertragung neue Möglichkeiten, Rundfunkprogramme über große Distanzen in hoher Qualität zu empfangen. Dies führte zur Verbreitung von Satellitenschüsseln und neuen Empfangsgeräten. Die Digitalisierung begann in den 1990er Jahren mit DAB (Digital Audio Broadcasting) und ermöglichte eine effizientere Übertragung von Radiosignalen.

Der Übergang ins digitale Zeitalter setzte sich in den 2000er Jahren fort, als Internetradio und Streaming-Dienste wie Spotify oder Apple Music das klassische Radio ergänzten. Mit der Einführung von DAB+ in den 2010er Jahren wurde die digitale Rundfunkübertragung weiter verbessert, mit höherer Klangqualität und größerer Programmvielfalt.

Diese Entwicklung führte zu einem immer größeren Einfluss von internetbasierten Technologien, wodurch Radio- und Fernsehinhalte heute über eine Vielzahl von Plattformen zugänglich sind. Die Zukunft des Rundfunks wird voraussichtlich durch weitere Innovationen im digitalen Bereich und personalisierte Inhalte geprägt sein.

Mit der Einführung des Internet Radios oder auch Rundfunkübertragungen über Satellitentechnik haben Rundfunkübertragungen via Mittel- oder Kurzwelle zunehmend an Bedeutung verloren. Heute werden diese Frequenzbänder eher von flächenmäßig großen Ländern mit geringer Bevölkerungsdichte für Rundfunkzwecke genutzt.

Wie kürzlich mitgeteilt wurde, soll auch Österreichs einziger Kurzwellensender in Moosbrunn bei Wien mit Jahresende eingestellt werden. Grund hierfür wurde ein Großkunde der sein Radioangebot eingestellt hat genannt. Damit soll ein wirtschaftlicher Betrieb der Anlage nicht mehr möglich sein. Offensichtlich hat das Marketing versagt oder das Management war nicht in der Lage neue Kunden zu lukrieren. Dass gerade Kurzwellensender in Katastrophenfällen eine durchaus wichtige Redundanz zu Internet und Sattelitenübertragung darstellen können, wurde bei der Entscheidungsfindung offensichtlich nicht berücksichtigt. Eine einmal abgetragenen KW Antennenanlage wird mit Sicherheit, rein schon aus Kostengründen, nicht mehr aufgebaut werden. Das ist natürlich eine sehr kurzsichtige Sichtweise – man könnte es auch beschreiben mit „sparen“ um jeden Preis, egal was es kostet.

 

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